Herzkreislauf-Vorsorge
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in den industrialisierten Ländern. Auch werden Herzkreislauf-Krankheiten in der arbeitenden Bevölkerung immer häufiger. Die demografische Entwicklung und die längere Lebensarbeitszeit werden zukünftig die Prävention im Betrieb immer wichtiger werden lassen.
Herzkreislauf-Vorsorge
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in den industrialisierten Ländern. Auch werden Herzkreislauf-Krankheiten in der arbeitenden Bevölkerung immer häufiger. Die demografische Entwicklung und die längere Lebensarbeitszeit werden zukünftig die Prävention im Betrieb immer wichtiger werden lassen.
Die Verschiebung des Arbeitsendalters um drei Jahre steigert die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitarbeiter einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleidet, um 30 Prozent. Dies betrifft insbesondere die Fachkräfte, die wegen des fehlenden Nachwuchses zukünftig länger arbeiten müssen.
Vor diesem Hintergrund wird es mehr und mehr auch die Aufgabe der Unternehmen werden Herzkreislauf-Prävention zu betreiben, denn die Schädigung der Gefäße geschieht schleichend über Jahre. Und während dessen wird der Mitarbeiter bis zu seinem Ausfall nachweislich um bis zu 6 Stunden pro Woche weniger leistungsfähig. Ein Schlaganfall oder Herzinfarkt führt bei vielen Mitarbeitern zum vorzeitigen Ruhestand – im Schnitt fällt ein Mitarbeiter für 21 Tage aus.
Die SwissCare hat sich zum Ziel gesetzt, eine Herzkreislauf-Untersuchung in den Lebensmittelpunkt des Menschen, den Betrieb, zu verlegen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Zeitersparnis nutzt letztendlich jedem und im Betrieb können Personen erreicht werden, die sonst nicht zum Arzt gehen würden.
Unser Herz-Kreislauf-Programm bildet den vollständigen Prozess von der Analyse bis zur Evaluation ab. Es besteht zunächst aus einer ärztlichen Erstanalyse, bei der die wichtigen Herzkreislauf-Parameter und die Risikofaktoren ermittelt werden. Ergänzt wird die Untersuchung durch eine weitere innovative Messtechnik.
Diagnose/ Analyse
Unsere Ärzte befragen den Mitarbeiter nach möglichen Risikofaktoren wie Rauchen, familiäre bzw. eigene Vorbelastung oder bekannte Krankheiten. Danach werden die wichtigsten Herzkreislauf-Parameter bestimmt. Mit Hilfe dieser Werte kann ein Risikoprofil des Mitarbeiters erstellt werden. Ergänzt werden diese Werte durch eine vom Betrieb frei wählbare innovative Messtechnik. Welche Technik zum Einsatz kommt sollte an Hand der Mitarbeiterstruktur entschieden werden. Die Technik motiviert die Mitarbeiter überdies noch auf einer anderen Ebene – Man bekommt eine Untersuchung, die man beim Hausarzt nicht erhalten könnte:
Die Pulswellengeschwindigkeit (PWV) ist ein Maß für die Steifigkeit der Arterien. An der Steifigkeit lässt sich das biologische Alter der Arterien ablesen und damit das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall bestimmen.
Die Messung der Intima-Media-Dicke mittels eines hochauflösenden Ultraschalls ist eine sehr gut geeignete Methode, um das Arteriosklerose- Risiko zu bestimmen. Wir bestimmen ausdrücklich nur die IMT, eine Gesamtuntersuchung der Carotis lehnen wir in der risikoneutralen Bevölkerung auf Basis der aktuellen Studienlage ab, da diese Untersuchung mehr schadet als nutzt.
Das Cardio-Neuro-Screening basiert auf einer in der Raumstation ISS eingesetzten Messtechnik. Es verläuft völlig risiko- und schmerzfrei und liefert schnelle sowie exakte Ergebnisse. Während der Untersuchung wird ein EKG (drei Ableitungen) geschrieben, die Blutdruckkurve und der kontinuierliche Blutdruck sowie die autonome Regulierung, also das Zusammenspiel zwischen Herzfrequenz und Blutdruck, erfasst.
Arriba-Beratung
Anhand der Arriba-Software kann für jede Person ab 35 Jahren eine individuelle Risikoprognose für Herzinfarkt und Schlaganfall innerhalb der nächsten zehn Lebensjahre erstellt werden. Der ermittelte Wert (Arriba-Score) gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit die betroffene Person innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden wird. Mithilfe einer einfach nachvollziehbaren Visualisierung wird das individuelle Risiko verständlich gemacht. Gleichzeitig wird das mögliche Potenzial und die Relevanz bestimmter Lebensstiländerungen (Bewegung, Ernährung, Rauchentwöhnung) vermittelt und geplant.
Intervention
Liegt der Arriba-Score zwischen 5 und 15 Prozent, werden die Mitarbeiter in die SwissCare-eigenen Interventionsprogramme überführt. Überschreitet der Mitarbeiter gewisse Grenzen deutlich, übergeben wir ihn in die hausärztliche Betreuung. Schon im ersten Gespräch wird den Mitarbeitern aufgezeigt, wie sie Ihr Risiko durch eine Lebensstilveränderung reduzieren können. Die Interventionen dabei sind vielfältig und können durch die Programme auch weiter spezifiziert bzw. nachgehalten werden.
Motivational Interviewing Im Rahmen dieser Intervention werden die Mitarbeiter mittels bestimmter Techniken motiviert, tatsächlich eine Lebensstilveränderung herbeizuführen. Die ärztlichen Gespräche finden telefonisch statt und dauern durchschnittlich 30 Minuten.
Health-Coaches betreuen die Mitarbeiter nach der Untersuchung für etwa 18 Wochen in insgesamt vier bis acht telefonischen Gesprächen. Die durchschnittliche Gesprächsdauer beträgt 20 Minuten. Sie erhalten dabei Hinweise, wie Sie einen gesünderen Lebensstil einfach in Ihren Alltag integrieren können.
Für beide Interventionen ist der Nutzen wissenschaftlich validiert. So konnte der Langzeitblutzuckerwert (HbA1C) bei Diabetikern durch Health-Coaches z.B. um 15% verbessert werden. Besonders effektiv hat sich die Kombination der zwei Interventionen gezeigt. Zunächst wird im Arztgespräch ein “Fahrplan” erstellt, und die Health-Coaches betreuen die Mitarbeiter im Anschluss auf dieser Basis.
Evaluation
In der Evaluationsphase stellen sich mehrere Fragen: Welche Effekte hatten die Maßnahmen? Wurden die Ziele erreicht? Was kann wie optimiert werden? Hat sich die Investition gelohnt? Die Effekte der Maßnahme werden über eine Nachbefragung derjenigen Mitarbeiter, die an einer Intervention teilgenommen haben, evaluiert. Dabei kann auch der spezifische Erfolg der unterschiedlichen Interventionen gegenübergestellt werden. Über einen optionalen Re-Check, der den Gesundheitszustand vor und nach der Intervention dokumentiert, ist es möglich, den Nutzen noch genauer zu bestimmen. Eine Berechnung der Senkung des durchschnittlichen Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisikos durch die Interventionen ermittelt konkret vermiedene Ereignisse und die Kosten-/ Nutzenrelation. Über die Etablierung eines kontinuierlichen Prozesses ist es möglich, die Aktivitäten immer weiter auf die Hochrisikogruppen zu konzentrieren und damit die Effektivität der Prävention kontinuierlich zu steigern.